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Ei, Ei, Ei, Ei- Wohin mit all den Eierschalen?

Es ist Ostern! Und natürlich gehören dazu auch – Ostereier – richtig! Vom Osterfrühstück bleibt meistens nicht viel übrig – es ist einfach alles zu lecker – doch eins bleibt mit Sicherheit: die Eierschalen! Wie war das denn nochmal mit den Eierschalen? Müssen die in den Restmüll, oder kann man sie auch guten Gewissens in den Biomüll werfen? Oder gar auf den hauseigenen Kompost? Wir haben für euch nochmals nachrecherchiert.

ACHTUNG
Es gilt wieder: Abfallentsorgung ist Städtesache. Wir haben in diesem Fall für Ulm recherchiert. Wenn ihr aus einer anderen Stadt kommt, schaut doch gerne nochmal auf der Seite eurer Entsorgungsbetriebe nach, was diese bezüglich Mülltrennung vorschreiben.

Zurück zu unserer Frage – wohin kommen denn nun die Eierschalen? Die kurze Antwort ist: ja sie dürfen in den Biomüll! Sie sollen sogar! Und nicht nur sie, sondern auch die Eierkartons dürfen mit in den Biomüll. Denn aus Eierschalen und anderen Bioabfällen kann in Biogasanalgen wieder Energie gewonnen werden. Die übrig gebliebenen Produkte können als Kompost weiterverwertet werden und liefern unserem Boden wieder wichtige Energie.

Die Webseite der EBU Ulm erklärt schön, was in die Biotonne darf und was nicht. Klingt langweilig aber ein Blick auf diese Seite lohnt sich echt! Sie ist schön aufgebaut und es sind ein paar nützliche Tipps zur Biotonne dabei. Kleiner Spoiler: ja, ihr dürft den Biomüll in Zeitungspapier eingepackt in die Biomülltonne geben und nein, kompostierbare Biomülltüten gehören nicht in den Biomüll auch wenn der Name dies suggeriert. Und was ist mit Asche, Filtertüten und Kehricht? Es ist gar nicht so eindeutig wie man zunächst denken mag – eure Entsorgungsbetriebe werden euch die Antwort geben!

So für die, die einen Kompost haben, wird es nun schwieriger. Dürfen die Eierschalen auch auf den hauseigenen Kompost? Hier gibt es die wildesten und unterschiedlichsten Theorien. Nach einiger Recherche kommen wir zu dem Schluss: wir wissen es nicht! Dies sind die meist diskutierten Punkte:

  • Eierschalen brauchen sehr lange zum Verrotten (Angaben variieren hier, aber vermutlich länger als 2 Jahre), daher sind sie meist beim Verteilen des Komposts im Garten noch nicht vollständig zersetzt. Bevor sie auf den Kompost kommen, raten wir somit die Eierschalen in möglichst kleine Stücke zu zerbrechen.
  • Gekochte Abfälle locken bekanntlich Ratten an. Daher raten wir auch bei Eierschalen, nur die ungekochten Schalen auf den Kompost zu geben. Allerdings gibt es auch hierzu unterschiedliche Meinungen.
  • Manche behaupten, Salmonellen aus Eiern seien eine Gefahr auf dem Kompost, da sie beim Verteilen der kompostierten Erde vom Gemüse aufgenommen und dann wieder dem Körper zugeführt werden. Es stimmt, dass Salmonellen lange im Boden überleben können, allerdings wären sie laut verbreiteter Meinung in solchen geringen Mengen im Gemüse, dass uns dies nicht im geringsten Betreffen würde.

Aber warum solltet ihr dann überhaupt Eierschalen auf den Kompost geben, wenn es doch so vieles umstritten ist? Die Eier enthalten viel Kalk, der der Übersäuerung des Bodens entgegenwirkt.

Das Thema ist wirklich sehr umstritten und es gibt die unterschiedlichsten Artikel dazu. Die seriösesten Quellen, die das Kompostieren von Eierschalen empfehlen sind die Entsorgungsbetriebe des Landkreis Gießen und der Nabu. Aus eigener Erfahrung hatte in unserer Verwandtschaft bisher niemand Probleme mit dem Kompostieren von Eierschalen. Wer jedoch bedenken hat, kann die Überbleibsel der Eier guten Gewissens im Biomüll entsorgen (zumindest in Ulm!).

Zurück zu Ostern. Was ist denn mit den gefärbten Eiern? In der Regel handelt es sich um Lebensmittelfarbe, die bei der Kompostierung und in der Biotonne kein Problem darstellen. Aber am besten man kontrolliert das nochmal anhand der Angabe auf der Verpackung!

In diesem Sinne wünschen wir allen ein frohes Osterfest, auch wenn es dieses Jahr bei allen wohl etwas anders abläuft als sonst!


Nachtrag vom 25.04.2020

Wir haben von Barbaran noch ein paar Tipps und Bilder zugeschickt bekommen. Nach ihrer Erfahrung machen sich die Eierschalen auf dem Kompost am besten, wenn sie möglichst klein gemahlen werden. Dazu eignet sich in ihrem Fall zum Beispiel ein alter Fleischwolf.

Fleischwolf
Klein gemahlene Eierschalen

Categories: Lebensmittel, Recycling

Kleidung nachhaltig erwerben – wir haben unsere Erfahrungen zu diesem Thema zusammengefasst » « Wir sind jetzt auch bei Instagram!

2 Comments

  1. Ja, mit vielen “Kleinigkeiten” kann man das Leben durchaus nachhaltiger machen. Eierschalen im Kompost unterzubringen oder mindestens in der Biotonne statt im Restmüll stärkt die Kreisläufe und verhindert Downcycling. Weiter geht’s.

    Viele Grüße, Kerstin

    • Laura und Valentin

      25. April 2020 — 20:41

      Hallo Kerstin!

      Vielen Dank für den Kommentar und die motivierenden Worte!

      Viele Grüße
      Valentin & Laura

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