Regionale Produkte, Biolebensmittel, Fairtrade, „made in Germany“ – all das Kostet Geld und zwar in der Regel mehr als Discounterprodukte oder Produkte aus dem Ausland. Daher hört man ihr die Frage, ob Nachhaltigkeit etwas sei, dass sich nur Gutverdiener leisten könnten. Auf diese Frage gehen wir im heutigen Blogbeitrag ein.

Definition Nachhaltigkeit

Es gibt unterschiedliche Definitionen von Nachhaltigkeit. Wir versuchen hier nun mal kurz und bündig den Kerngedanken wiederzugeben: Nachhaltigkeit heißt, dass wir nur so viele Ressourcen verbrauchen bzw. umwandeln (z.B. Erdöl in CO2), wie unser Ökosystem in der Lage ist zu verkraften. Heißt drastisch (Vorsicht, es folgt Überspitzung! 😉 ) ausgedrückt: Verbrauchen wir zu viel Erdöl, haben wir zu viel Co2 in der Luft, das zum Klimawandel führt. Verbrauchen wir schneller Holz, als es nachwachsen kann, haben wir irgendwann keine Wälder mehr. Produzieren wir mehr Plastik, das sehr lange zum Verrotten braucht, haben wir irgendwann einen Planeten voller Plastik. Pflanzen wir riesige Monokulturen an (egal ob das nun Bananen, Palmölplantagen oder Soja sind) zerstören wir jegliches Zusammenspiel des Ökosystems und haben am Ende tote Erde unter unseren Füßen.

Wir müssen also unseren Ressourcenverbrauch im Einklang mit unserem Ökosystem halten. Das ist möglich indem wir:

  • Weniger Konsumieren und Produzieren (Suffizienz)
  • Materialien und Energie sinnvoll und effizient einsetzen und langlebige Produkte schaffen (Effizienz)
  • Verbrauchte Materialien ihrem Kreislauf zurückführen bzw. wiederverwerten (Recycling!) und damit Müll vermeiden (Konsistenz)

(Quelle 1)

Messbarkeit von Nachhaltigkeit

Gegeben der obigen Definition von Nachhaltigkeit, werdet ihr es vermutlich schon bemerkt haben. Zu messen, wie nachhaltig mein Lebensstil ist, ist nicht so einfach. Es hängt davon ab wie viel ich konsumiere, was ich konsumiere und wie ich mit meinem „Müll“ umgehe. All diese Punkte haben verschiedene Einheiten und bekanntlich lassen sich Äpfel ja nicht mit Birnen vergleichen. Am „einfachsten“ (wobei auch das nicht wirklich einfach ist) lässt sich noch der CO2 Ausstoß berechnen, dazu findet man tatsächliche viele Statistiken.

Mehr Verdienst = mehr CO2

Diese Rechnung stimmt laut einer Studie des Umweltbundesamt mit 1000 Teilnehmern. Auch die Wirtschaftsweisen stimmen dem überwiegend zu (Quelle 2). Das liegt vor allem am Konsumverhalten. Denn je mehr man verdient, desto mehr gibt man in der Regel auch aus. Und Konsum heißt, dass etwas produziert werden muss, was wiederum meist einen CO2 Ausstoß verursacht. Auch Flugreisen produzieren bekanntlich viel CO2 und Flugreisen werden sowohl privat als auch beruflich hauptsächlich von Gutverdienern gebucht. Natürlich heißt das nicht, dass jeder Gutverdiener sich zwangsweise so verhält. Aber im Schnitt stimmt diese Rechnung eben.

Nachhaltig leben ohne viel Geld auszugeben

Bioprodukte, faire Produkte und regionale Produkte sind im Sinne der Nachhaltigkeit definitiv sinnvoll. Wer sich dies leisten kann und möchte, der kann seiner Umwelt dadurch etwas gutes tun. Sie sind aber eben nicht der einzige Faktor in unsere Nachhaltigkeitsbilanz. Wer nachhaltig leben möchte, kann dies insbesondere, in dem er oder sie WENIGER Geld für unnötigen Konsum ausgibt und damit Ressourcen schont. Produkte sinnvoll und lange zu verwenden, um Müll zu vermeiden, ist im Regelfall ebenso nicht vom Verdienst abhängig. Müll richtig zu trennen, damit er wieder recycelt werden kann oder gar DIY Upcycling zu betreiben, ist genauso kein Gehaltsthema.

Das Problem: Wir leben in einer Gesellschaft die uns suggeriert, Konsum würde glücklich machen.

Unser persönliches Fazit

Wir glauben, dass wir im Schnitt nicht mehr oder weniger Geld ausgeben, weil wir in unserem Alltag auf Nachhaltig achten (ACHTUNG, wir haben nicht den Anspruch hier perfekt zu sein, sondern haben auch unsere „Laster“). Wir geben mehr Geld aus für Lebensmittel, um faire, regionale und Bioprodukte zu kaufen. Wir geben aber deutlich weniger Geld für Konsumgüter wie Kleidung und Haushaltsprodukte etc. aus. Kleidung kaufen wir allgemein sehr wenig (dafür dann von nachhaltigen Anbietern oder 2nd Hand). Für Haushaltsprodukte schauen wir gerne mal auf Ebay Kleinanzeigen oder ähnliches und ermöglichen den Produkten so ein längeres Leben, aber dazu mehr in einem anderen Beitrag…

Quelle 1: https://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit#Definitionsvielfalt
Quelle 2: https://www.deutschlandfunk.de/co2-emissionen-in-deutschland-die-schwierige-rechnung-mit.3669.de.html?dram:article_id=453960