Seit 4 Monaten ist Familie Wurm nun schon Teil unseres Haushalts! Zwar haben wir immer noch keinen Wurmkompost „geerntet“ (den gibt es erst nach 6 Monaten), aber trotzdem haben wir inzwischen viele Erfahrungen mit der Wurmkiste machen dürfen, die wir gerne mit euch teilen wollen, z.B. war Familie Wurm nun auch schon mal allein zuhause.

Familie Wurm allein zuhause

8 Tage waren wir im Juni im Urlaub, in denen wir Familie Wurm allein gelassen hatten. Zu unserem Glück, haben sie weder eine Houseparty geschmissen noch den Löffel abgegeben! Wir hatten sie vor unserer Abfahrt nochmal ordentlich gefüttert und kontrolliert, dass die Feuchtigkeit stimmt. Für 8 Tage hat das dann auf jeden Fall ausgereicht, auch wenn sie sich sicherlich sehr über neuen Nachschub nach unserer Rückkehr gefreut haben. Weder ist das Mini-Ökosystem in unserer Abwesenheit gekippt, noch ist ein Wurm ausgebrochen. Willi, Waltraud, Rosi und Werner Wurm haben auch keine Anzeichen für erhöhten Stress gezeigt.

Fazit: Eine Woche kann man die Wurmkiste mit einer guten Menge an Bioabfällen ohne Probleme zurücklassen!

Vor dem Urlaub gab es eine gute Menge Bioabfälle für die Wurmis

Geruch

Auch hier gibt es nichts zu meckern. Wenn die Kiste zu ist riecht man absolut gar nichts. Die offene Kiste riecht nach feuchter Erde. Lediglich ein paar Tage hatten wir Probleme mit leicht (und wirklich nur leicht) unangenehmem Geruch in der Kiste. Wir vermuten, dass das Ökosystem da ein paar Tage etwas gehinkt hat. Wir hatten ein paar welke Salatblätter in die Kiste gegeben, die sehr trocken waren. Nach Zugabe von etwas Feuchtigkeit, hat sich das ganze dann wieder von allein ins Gleichgewicht gebracht.

Es kann auch vorkommen, dass man den Würmen etwas füttert, das ihnen nicht zusagt. In diesem Fall kann es vorkommen, dass sich Schimmel bildet, der dann riecht. Man kann die schimmligen Teile einfach entfernen. War bei uns aber bisher nur einmal notwendig.

Fazit: Geruch war bisher nie ein Problem. Leichter Geruch kann ein Warnsignal sein, dass etwas im Ökosystem im Ungleichgewicht ist.

Unerwünschte Mitbewohner

Die Würmer haben ein paar natürliche Mitbewohner. Dazu gehören die weißen und roten Milben, sowie angeblich weiße Würmchen. Letztere haben wir noch nie zu Gesicht bekommen. Die Milben hingegen, führen ein sehr aktives Leben in der Kiste. Die roten Milben sind oft am Kistenrand zu finden. Sie bewegen sich aber nur selten wirklich aus der Kiste heraus. Wenn es uns zu viele werden, saugen wir sie auch ab und an vom Kistenrand weg. Die weißen Milben bleiben brav in der Kiste. Sie sitzen vor allem auf feuchten Abfällen, wie Tomaten, Gurken oder Obst.

Auch mit Fliegen hatten wir bisher keine Probleme. Die letzten Wochen hatten wir auch Obst Reste in die Kiste gegeben, die locken manchmal vereinzelt ein paar Fliegen an. Aber mehr als 2 kamen uns beim Aufmachen der Kiste trotzdem nie entgegen.

Den wahren „Feind“ hatten wir tatsächlich unterschätzt. Das sind nämlich die Pflanzen, die sich aus den Biomüllresten einen Weg ins Leben kämpfen. Besonders Kartoffelschalen sind wirklich sehr hartnäckig, was die Bildung von kleinen Pflänzchen angeht. Sollten diese sich einen Weg nach oben bahnen, muss man sie immer schön abknicken, damit sie die Wurmkiste nicht erobern. Eine Kartoffelschale hat es einestages aber wirklich übertrieben. Diese ist nämlich nach unten gewachsen und zwar durch das Netz hindurch, das die Abgrenzung zwischen Wurmkiste und Auffangbehälter für überschüssige Feuchtigkeit bildet. Ein armer kleiner toter Wurm im Auffangbehälter, der sich wohl mit der Pflanze durch das entstandene Loch gezwängt hatte, gab uns den Hinweis auf das entstandene Leck. Die Pflanze wurde augenblicklich entfernt und zum Glück ist, seit dem nie wieder ein Bewohner der Kiste im Auffangbehälter gelandet.

Fazit: Bisher keine Probleme mit unerwünschten Mitbewohnern. Mit Obst muss man etwas vorsichtig sein, da es viele Fruchtfliegen anlockt. Pflanzenkeime können hingegen ziemlich fies aus dem Hinterhalt angreifen.

Fiese Kartoffel Keim

Vereinzelte Todesfälle

Neben dem toten Wurm im Auffangbehälter hatten wir einmal auch einen toten Wurm neben der Kiste gefunden. Wir vermuten, dass er durch ein kleines Loch im Schaumstoff das Weite gesucht hat. Ein böser Fehler wie der arme Wurm dann leider merken musste. Das Loch haben wir nun zugemacht und hoffen, dass sich kein weiterer Wurm verirrt.

Ansonsten sehen wir seit ein paar Wochen auch immer wieder mal einen toten Wurm oben auf den Bioabfällen oder auf der Zeitung, die diese bedeckt. Am Anfang haben wir uns ziemlich Sorgen gemacht, aber nachdem immer noch reges Leben in der Kiste herrscht, diese nicht stinkt und die Essensreste brav zersetzt werden, denken wir, dass das zum natürlichen Lauf der Dinge gehört. Vielleicht haben wir inzwischen auch mehr Würmer als Bioabfälle für diese da sind. In dem Fall muss sich die Zahl der Würmer eben wieder reduzieren: die Natur ist eben brutal, selbst in einer kleinen Wurmkiste.

Fazit: Trotz vereinzelter Todesfällte, herrscht ein reges Treiben in der Kiste und unsere Wurmpopulation scheint eine angemessene Größe zu haben.


Insgesamt sind wir also immer noch hoch zufrieden mit unserer Wurmkiste und blicken unserer ersten Ernte schon sehnsüchtig entgegen.